Der Schrittgeschwindigkeitsslalom ist wohl für viele die anspruchsvollste Grundfahraufgabe, die es bei der Motorrad-führerschein Prüfung vorzufahren gilt. Diese Aufgabe ist im Langsamfahrbereich , also dem instabilen Bereich, bei dem das Motorrad noch richtig kippellig ist, zu bewältigen.
Beim Langsamfahrslalom müssen 6 Pylonen in 3,5 m Abstand in Schrittgeschwindigkeit umfahren werden. Dabei darf nicht zu schnell gefahren, keine Kegel umgefahren oder ausgelassen werden und auch kein Fuß den Boden berühren.
Dies gelingt nur, wenn man das Spiel mit Kupplung, Gas und Bremse auf der Maschine aus dem FF beherrscht und dann noch auf dem zu fahrenden Kurs das Gleichgewicht halten kann.
Den Blick sollte man weit über die Kegel hinweg nach vorne richten, den bekanntlich fährt man da hin, wo man auch hinsieht. Schaut man die Kegel direkt an, so wird man diese früher oder später auch zielsicher treffen und umfahren.
Zwar nicht unmittelbares Ziel der Übung, aber dennoch sehr bewußt an dieser Stelle wird, wie wichtig die richtige Blickführung für ein sicheres und dynamisches Motorradfahren ist. Wer nur das Vorderrad anstarrt wird nie auf perfekter “Sicherheitslinie” über die Passtrassen wedeln, sondern sich immer mit flauem, unsicheren Gefühl um die Kurve tasten. Also immer Blick weit voraus!
In der Fahrschule fällt es meist schwer sich so richtig an das Fahrschul-Bike zu gewöhnen und eine tiefe Mensch-Maschine Beziehung zu entwickeln. Meist dauert es mehrere tausende Kilomter, bis man eine vertrauensvolle Beziehung zu seinem eigenen zweirädrigen Untersatz entwickelt hat und alle elementaren “Eigenheiten” des Bikes kennt und spürt. Bei der Fahrausbildung werden meist maximal 500 km gefahren und das auch noch mit dem “fremden” Bike der Fahrschule. Gerade jedoch beim Langsamfahren zeigt sich wie gut die Verständigung zwischen Mensch und Maschine wirklich funktioniert.
In der späteren Fahrpraxis auf der Straße finden sich einige Beispiele, bei denen man genau von dieser Übung wieder profitiert. Stellen Sie sich vor, sie fahren womöglich mit Sozius und Gepäck bergauf, es kommt eine Kehre und zugleich ein Bus entgegen. Jetzt heißt es Ruhe und Nerven bewahren und im ersten Gang mit Stützgas und schleifender Kupplung in Schrittgeschwindigkeit die Kehre souverän zu nehmen. Geht alles ganz ohne Probleme, entsprechende Übung vorausgesetzt!
Zurück zur Übung: Helfen kann es also mit Stützgas und schleifender Kupplung die Fahrt wieder etwas zu beschleunigen, wenn man zu langsam geworden ist.
Muss man dagegen langsamer werden, um Schrittgeschwindigkeit zu erreichen, sollte man ausschließlich mit der Hinterrad Bremse arbeiten. Die hintere Bremse arbeitet aufgrund ihrer geringeren Wirkung sanfter und das Motorrad kann auch in der Kurve gefahrlos gebremst werden.
Zieht man bei eingeschlagenen Lenker und ganz langsamer Fahrt die Vorderradbremse so besteht immer die Tendenz das Motorrad umzukippen.