Leitkegel im Straßen verkehr: Hut ab vor diesem Hütchen!

Leitkegel oder Pylonen zählen zu den am häufigsten eingesetzten Verkehrseinrichtungen im Straßenverkehr. Kein Wunder, denn die reflektierenden, rot-weißen Verkehrshütchen haben eine lange Geschichte und sind in ihrer Funktion als Warnmarkierung und Absperrbegrenzung besonders vielseitig einsetzbar.

Ganz klar, dass der Leitkegel daher gerade auch in der Fahrschule, zur Schulung von Motorradfahrern und PKW-Fahranfängern, als fahrpraktisches Hilfsmittel zum Einsatz kommt!

(Autor: http://www.markierungsshop.de)

Das „Lübecker Hütchen“: Unfallfrei seit 1952

Wer sich schon einmal gefragt hat, warum der klassische Leitkegel gerne auch als „Lübecker Hütchen“ bezeichnet wird, der muss etwas mehr als 50 Jahre in die Vergangenheit reisen. Denn als der Geschäftsmann Ewald Kongsbak den Leitkegel erfand, schrieb man das Jahr 1952.

Damals wurden zur Begrenzung und Markierung von Baustellen, Hindernissen, Straßenverengungen und anderen Verkehrslenkungen noch rot/weiß-gestreifte Ölfässer aufgestellt, die man mit einem Felsstein beschwerte, um für einen zuverlässigen Stand zu sorgen. Doch auf dem Weg zu einem Geschäftsbesuch wurde Ewald Kongsbak selbst Augenzeuge eines tragischen Verkehrsunfalls mit einem dieser Tonnen. Von seinem Erlebnis schockiert und geprägt, machte sich Kongsbak von da an auf die Suche nach einer sicheren Alternative zum beschwerten Ölfass. Zuerst mit Pappe und Papier, später mit den Produkten aus dem Großhandel seines Vaters baute der Geschäftsmann den Prototypen seiner Vision vom heutigen Verkehrshütchen. Im Praxistest bat Kongsbak seinen Sohn Peter: „Setz dich ans Steuer, gib richtig Gas und fahr so schnell und dicht wie möglich an den Leitkegeln vorbei.“

Die leichten, mit Gummibahnen verklebten Metallkegel hielten Stand und das Urmodell des Leitkegels war geboren! Aus Liebe zu seiner Heimat Lübeck gab Kongsbak seiner Erfindung den Namen „Lübecker Hütchen“.

Leitkegel nach StVO und RSA: Eine sichere Sache auf allen Verkehrswegen

Heute ist der Leitkegel als Verkehrseinrichtung nach §43 StVO und RSA (Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstätten an Straßen) ein fester Bestandteil unseres Verkehrswesens. In unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich, unterliegt das auffällige Hütchen strengen Richtlinien, die seine Form, Farbe und zulässige Größe festlegen.

So müssen Leitkegel im Sinne der StVO und RSA für eine optimale Sicht auch bei Nacht und Dunkelheit in beiden Farben (Rot und Weiß) voll retroreflektierend beschaffen sein. Das bedeutet, ihre Oberfläche muss in der Lage sein, einfallendes Licht direkt zur Lichtquelle zurückzuwerfen, so dass der Kegel stets erkennbar bleibt.

Leitkegelmodelle in orange/weißer oder orange/silberner Färbung erfüllen diese Vorgaben nur zum Teil oder gar nicht und eignen sich daher nur für den kurzfristigen Einsatz bei Tageslicht wie z. B. für kurzzeitige Baustellenarbeiten und zu Übungszwecken im Fahrschulalltag.

Kegel-Info

Auch die Mindestgrößen des Leitkegels sind für bestimmte Einsetzzwecke genau festgelegt. Die RSA gibt folgende Regeleinsatzbereiche für unterschiedlich große Leitkegel vor:

  • Leitkegel mit 30 cm Höhe: kurzfristige Markierungen bei Tageslicht außerhalb der Autobahn
  • Leitkegel mit 50 cm Höhe: Markierungen an Straßen außerhalb der Autobahn
  • Leitkegel mit 75 cm Höhe: Markierungen an der Autobahn
  • Leitkegel mit 100 cm Höhe: Markierungen innerorts an Straßen im Schienenbereich

Grundsätzlich gilt: Je größer der Leitkegel desto höher die Aufmerksamkeitswirkung. Wenn in der Praxis umsetzbar, kann und sollte daher z. B. auch ein 75 cm hoher Leitkegel an Straßen außerhalb der Autobahn eingesetzt werden.

Leitkegel im Fahrschuleinsatz:
Praxisnah trainieren – unfallfrei bleiben

Wichtig und richtig: Mancherorts lernen selbst schon die Kleinsten unter uns beim frühkindlichen Fahrradtraining den Leitkegel als wichtiges Signal im Straßenverkehr kennen. Später, wenn mit dem Sprössling auch das Zweirad herangewachsen ist, wird das praktische Hütchen zum wichtigsten Hilfsmittel im fahrpraktischen Motorradtraining. Platzsparend gelagert und in kürzester Zeit aufgestellt, dient es zur Markierung kompletter Übungsstrecken oder zur Andeutung von Hindernissen. Die folgenden Grundaufgaben schulen, unter Einsatz des Leitkegels, das Gleichgewicht und die Reaktionsfähigkeit des Fahranfängers auf dem Motorrad:

  • Slalomfahrten mit Schrittgeschwindigkeit
  • lange und kurze Slalomfahrten bei 30 km/h
  • Ausweichmanöver mit und ohne Abbremsen
  • Kreisfahrten

Weiterhin lassen sich mithilfe des Leitkegels auch für den PKW-Fahranfänger Slalom- und Kreisfahrten, Reaktionstests sowie verschiedene Verkehrssituationen arrangieren.

Doch ganz gleich ob auf dem Fahrrad, auf dem Motorrad oder im PKW – Fahrlehrer und Fahranfänger wissen nur zu gut: Übung macht den Meister und nicht immer kann alles von Beginn an glatt gehen. Der Leitkegel sorgt hier daher gleich für doppelte Sicherheit! In der Praxis oft verwendet, schult er das Auge für alle Fahrten nach der Prüfung und bleibt zudem selbst bei anfänglichen Fahrproblemen ein vergleichsweise schmerzfreies Hindernis.

Frei nach dem Leitkegel-Motto: Selbst auf Kollisionskurs sicher und stabil.

(Autor: http://www.markierungsshop.de)

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