KTM Duke 125 – Taugt sie als Einsteiger und Fahrschulmotorrad?

Eigentlich müsste die Kati ja Heidi heißen, denn „ihre Welt sind die Berge“ und ganz besonders kurvige Strecken lassen sich mit gefühlt unendlicher Schräglagenfreiheit spielerisch leicht und elegant durchsurfen.

Für Berg rauf, auf Landstrassen Überholen und Autobahn wünscht man sich ganz klar mehr Leistung, auf kurvigen Stecken oder sogar Bergstrassen leicht bergab geht die Post ab. Die Duke liefert mit 15 PS erwartungsgemäß keine Höchstleistungen – sie ist eben eine 125er und kein 100 PS Bolide. Ich bin mehrmals die bei uns in Südbayern berüchtigte Kesselbergstrasse  gefahren und da ist es kein Problem mit den großen Supersportlern mitzuhalten. Insgesamt macht die Duke 125 einen überraschend guten und runden Eindruck. Insbesondere das einwandfreie Fahrverhalten und die griffigen Bremsen mit ABS lassen ab dem ersten Kilometer schnell Vertrauen aufkommen.

Als Einsteigermotorrad ein Traum, als Fahrschulmotorrad schon fast zu schade!

Fahreindrücke im Detail

Beim „ersten mal Draufsetzten“ dacht ich mir –„Ist ja ganz schön klein, fast schon ein Mountainbike“ – und mit 127 KG wirklich ein Leichtgewicht. Man sitzt relativ sportlich hart, der Beinabschluss passt perfekt und vermittelt einen sehr guten Kontakt zum Motorrad. Kniewinkel ist sehr entspannt, wie auf einer großen Reiseenduro. Auch kleinere Fahrer(-innen) dürften noch gut mit den Füßen auf den Boden kommen um einen sicheren Stand zu haben. Die Sitzposition ist aufrecht und insgesamt sehr bequem. Auf langen Touren könnte die Sitzbank dann doch etwas zu hart werden.

Alle Bedienelemente sind am gewohnten Platz. Draufsetzen losfahren und gut. Einzig etwas gewöhnungsbedürftig und für mich eher ein unnötiger Gimmick ist ein rotes Licht im Display, was an den Schaltvorgang erinnern soll. „Eine gute Hausfrau hat dies doch im Gefühl!“ – Oder etwa nicht? Gerade bei Anfängern kann ich mir gut vorstellen, dass das Licht zu sehr von den wirklich wichtigen Dingen ablenkt. Wenn ein Motorrad einen elektronischen Drehzahlbegrenzer hat, warum sollte man dies auch noch optisch darstellen? „Bei ner 125er fährt man ja eh nur Vollgas und wenn nichts mehr geht, kommt der nächste Gang rein.“

Die Kupplung lässt sich angenehm einfach bedienen. Noch positiv erwähnen möchte ich die Ganganzeige, die gerade den Einsteigern hilfreich sein dürfte.

Die Verarbeitung der Duke erscheint sehr wertig. Die Hinterradschwinge gefällt mir optisch besonders gut. Zum Glück gibt es die KTMs nicht nur in Hollandorange. Die Karosserieaufkleber lassen sich sicher auch entfernen oder auch durch eigene Fahrschul-Aufkleber ersetzten.

Das geringe Gewicht macht nicht nur das Rangieren leichter sondern spendiert der Maschine eine sagenhafte Agilität. Kleinste Kurven und schnelles Umlegen wird da zum Kinderspiel. In allen Fahrsituationen hat sich die kleine Kati sehr gut beherrschbar gezeigt. Steuerbefehle werden sehr präzise umgesetzt. Vollbremsungen, Ausweichmanöver alles sehr gut zu kontrollieren. Die Bremsen überzeugen mit Verzögerungswerten. Da wird dem Einsteiger von der Kati gleich vom ersten Moment gezeigt, so sollte ein Motorrad sein!

Für den Fahrschulbetrieb kann die Duke aufgerüstet werden, so dass nicht gleich alle „Umfaller“ zu unschönen und kostenintensiven Ereignissen werden. Neben einen Sturzbügel, der Beine und Motorbereich schützen soll gibt es Handschutzbügel und Sturzpads für die Vorder- und Hinterachse.

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