Der richtige Schulterblick

Eine der wichtigsten Tätigkeiten beim Autofahren ist der Schulterblick. Dies gilt bei allen Bewegungen des Lenkrades, um das Fahrzeug aus seiner ursprünglichen Fahrtrichtung zu bringen, wie z.B. Abbiegen, Spurwechsel und Anfahren vom Fahrbahnrand. Hierbei muss die Drehrichtung von Kopf und Lenkrad übereinstimmen.

Viele Fahranfänger fragen: „Aber warum das Ganze, ich habe doch einen Spiegel, der auch noch den toten Winkel verkleinert?“ Ja, das stimmt, aber eben nur verkleinert. Wie oft sind selbst schon erfahrene Autofahrer erschrocken, als sie beim Beginn des Spurwechsels noch von einem Fahrzeug überholt wurden.

„Wo kommt der denn plötzlich her?“ lautet dann meist die Frage. Deshalb erinnern Sie sich lebenslänglich an die Worte des Fahrlehrers: Innenspiegel, Außenspiegel, Schulterblick. Früher hieß ein guter Spruch meines ersten Fahrlehrers: Erst Kopf, dann Lenkrad drehen!

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Dieser Bewegungsablauf ist so intensiv zu üben, dass er zum Automatismus wird. Wer hier Probleme hat, so nach dem Motto: „Ich habe doch erst vor einer Minute geguckt, und da war alles frei“, der nimmt einen Unfall billigend in Kauf. Um es noch einmal ganz deutlich anzusprechen: Bevor der Blinker gesetzt oder einem Hindernis ausgewichen wird, muss die Absicherung abgeschlossen sein. Wenn die Hinweise des Fahrlehrers nach der 5. oder 6. Fahrstunde immer noch nicht fruchten, kann auf das bewährte Mittel der Eigenansage zurückgegriffen werden. Das funktioniert so: Der Fahrlehrer erteilt dem Fahrschüler den Auftrag: Rechts abbiegen. Der Fahrschüler gibt dem Fahrlehrer laut kund, was er vorhat. Bevor der Blinker gesetzt werden kann, kommt vom Fahrschüler: „Innenspiegel frei, Außenspiegel frei, Schulterblick frei, setze Blinker. Ich biege rechts ab!“ Selbst dem widerstandsfähigsten Fahrschüler werden diese Ansprachen irgendwann zu doof, aber ab diesem Zeitpunkt hat er es kapiert und der Automatismus sitzt. Denn denken Sie immer daran: Wer entweder drei Mal den Schulterblick vergessen hat oder der Fahrlehrer muss eingreifen, weil eine Gefährdung bevorsteht, ist die Prüfung vorbei

Beitrag von Otto Zimmermann

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